4. Etappe, von Unterkirnach nach Colmar

Sonntag  28.5.89

Es geht eben nichts über ein ordentliches Bett. Ich habe gut geschlafen, anständig gefrühstückt und mache mich, so gestärkt, daran, Schwarzwalds Höhen zu erklimmen. Zunächst geht es stetig bergan. Ich trete kräftig in die Pedale und erreiche kurz vor Vörenbach eine Höhe von ca. 970 m. Über einige weitgeschwungene Kehren schieße ich dann 170 Höhenmeter hinab nach Föhrenbach. Das Gefälle ist derart, dass man dem Fahrrad freien Lauf lassen kann. Der Talgrund ist dauernd in Sicht und ich habe das Gefühl zu fliegen, einem Adler gleich, der sich in Spiralen in die Tiefe senkt. Radfahren im Schwarzwald ist ein wahrer Genuss, vor allem wenn's abwärts geht!

Schwarzwaldhof

Gegen Mittag befinde ich mich dann, einige Kilometer nach Furthwangen, auf einer Höhe von 1008 m und somit auf dem Zenit der Schwarzwaldetappe, dem 'point culminant', wie die Franzosen sagen würden.

bei Furthwangen Im Schwarzwald bei Furthwangen

In rasender Fahrt stürze ich sodann über Gutenbach das Simonswäldertal hinunter nach Gutach. Die Höhendifferenz beträgt gut 700 m, die Kehren sind gut, meist ohne lästiges Bremsen, befahrbar. Ein absolut berauschendes Erlebnis!

Simonswälder Tal, noch ganz oben, der Spaß nimmt seinen Lauf!

Gutach, nach rasanter Abfahrt - Mittagspause

Weiter geht's durch den Kaiserstuhl, über Bötzingen und Ihringen, Weinkenner bekommen hier leuchtende Augen, nach Breisach, wo ich so gegen 17 Uhr den Rhein überquere. Bei Gewitterstimmung und gelegentlichem "Tröpfeln" radle ich schließlich in Colmar ein. Wegen des etwas unsicheren Wetters verzichte ich auf's Campen und quartiere mich im 'Arcade', einem zwei Sterne Hotel im Zentrum, ein. Man gönnt sich ja sonst nichts!!

Collmar, Hotel
Colmar, Blick aus dem Hotelzimmer

Beim abendlichen Spaziergang durch die ruhigen Straßen und Gassen der Altstadt, ohne den Touristenrummel der Ferienzeit, wirkt die Stadt in ihrer Bilderbuchkulisse. irgendwie gemütlich, fast ein wenig verschlafen.

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