Fotocollagen, Vorwort

Max Ernst definierte Collage so:

Collage-Technik ist die systematische Ausbeutung des zufälligen oder künstlich provozierten Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden Realitäten auf einer augenscheinlich dazu ungeeigneten Ebene - und der Funke Poesie, welcher bei der Annäherung dieser Realitäten überspringt

Schöner könnte ich es auch nicht ausdrücken.

Diese Form der bildenden Kunst, eingeführt von Braque und Picasso, verlangt, wie ich finde, eine Renaissance, eine Wiederbelebung mit den Mitteln der modernen Fotografie. Waren die Hauptutensilien der alten Meister neben Pinsel und Spachtel wohl noch Schere und Kleber, so benötigt man heute für eine 'Fotocollage' eine Digitalkamera, einen PC und ein geeignetes Grafikbearbeitungsprogramm.

Während bei der herkömmlichen Bildcollage die eingeklebten Objekte, ob gewollt oder ungewollt, sich noch deutlich vom Untergrund abheben und auf den ersten Blick als wesensfremd zu erkennen sind, lassen sich diese bei der 'Fotocollage' naht- und übergangslos integrieren. Die Wesensfremdheit springt nicht mehr sofort ins Auge, sie ist nur noch durch den inhaltlichen Kontrast der Objekte selbst gegeben und wirkt dadurch umso verblüffender.

Mit meinen Fotocollagen möchte ich beim Betrachter diesen Überraschungseffekt auslösen, ein Aha-Erlebnis erzeugen. Dass die Bilder dabei oft einen grotesken Eindruck erwecken, liegt in der Natur der Sache, ist beabsichtigt und erwünscht.

Ich habe mir vorgenommen, jede Collage mit einem 'erklärenden', manchmal satirischen Text zu versehen, für den ich hinsichtlich Wahrheitsgehalt keinerlei Verantwortung übernehme.

Und nun viel Spaß, lasst Euch überraschen! Auf dass, frei nach Max Ernst, der 'Funke der Poesie überspringen' möge!

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