7. Etappe, von Tardets nach Arette

Sonntag 14. Juni 87  

Das dürfte wohl die kürzeste Etappe dieser Tour sein. In strömendem Regen bin ich, so gegen Mittag, in Tardets aufgebrochen, in strömendem Regen bin ich dann 15 km mehr geschwommen als geradelt, und in strömendem Regen bin ich hier in Arette angekommen. Ich bin völlig durchnässt und aus den Belüftungslöchern meiner Schuhe spritzen bei den ersten Schritten, die ich mache, zischend kleine Fontainen. Es ist erst 14 Uhr, doch für heute habe ich endgültig genug! Ziemlich missmutig entscheide ich mich für das erstbeste, direkt an der Hauptstraße gelegene Hotel. Aber bevor ich es wagen kann die Rezeption zu betreten, muss ich mich erst mal gründlich renovieren. Im spärlichen Schutz einer löchrigen Markise entleere ich meine völlig durchweichten Schuhe, befreie mich von der lästigen Regenhaut und dem am Körper klebenden Trikot und streife ein trockenes T-shirt über. Man empfängt mich freundlich, wenn auch ein wenig mitleidig, und ich bekomme ein ruhiges gemütliches Zimmer nach hinten raus. 

Sauwetter

Ein großes Fenster verleiht dem Raum etwas Helles, ja irgendwie Heiteres, und gibt die Aussicht frei auf die regenverhangene, dampfende Landschaft. Der Anblick ist nicht ganz reizlos und versetzt mich allmählich wieder in eine etwas versöhnlichere, optimistische Stimmung. In angenehmer und vor allem trockener Umgebung lässt sich Dauerregen eben doch viel leichter ertragen, ja beinahe genießen. Ich beschließe dieses freundliche Refugium nicht mehr zu verlassen, bis dass sich das Wetter gebessert hat, und sollte es Tage dauern! Nach Dusche und Abendessen im Hotel fühle ich mich wieder rundum wohl! Der Wetterbericht ist miserabel und verheißt auch für die nächsten Tage nichts Gutes. Trübe Aussichten!

Navigation

Google maps