5. Etappe, von Vizille nach La Mure

Dienstag 29. Mai 1984 

Der Apremont schmeckte nach Kork. Ungenießbar! Der Garçon wollte es erst nicht glauben, nahm die Flasche aber, nach einer flüchtigen Geruchsprobe, eine Entschuldigung murmelnd, bereitwillig zurück. Ansonsten war das Menü vorzüglich, was für ein Hotel der gemäßigten Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Als ich gestern gegen Abend hier in Vizille eintraf fiel mir die Wahl des Nachtquartiers leicht. Zum Campen war es einfach zu kühl, also ging ich ins Hotel. Ausgeschlafen und gestärkt durch ein ausgiebiges Frühstück mache ich mich so gegen 10 Uhr auf den Weg. 

Es geht flott dahin. Zunächst auf der N85 wieder zurück bis zur Abzweigung der D529, der ich dann bis La Mure, meinem heutigen Etappenziel, folge. Es geht schon bald stetig bergauf. Tendenz, steigend! Während im Tal längst der Frühling eingekehrt ist, sind die höheren Lagen der Berge noch schneebedeckt. 

La Mure

In 'La Motte d'Aveillans', oder genauer auf dem 'Col de la Festiniere', erreiche ich mit 971 m den höchsten Punkt der Strecke. Insgesamt habe ich heute 860 Höhenmeter überwunden. Abwärts gings dafür 255 Meter. 

'La Mure' ist eine Bergbausiedlung mit ca. 6200 Einwohnern. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wird hier hochwertige Kohle, Anthrazit, abgebaut.

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