3. Etappe, von Stams nach Prutz

Sonntag 26. Mai 

Das Morgengrauen war noch voll im Gange. Ringsum ohrenbetörende Stille. Ich weiß nicht was mich geweckt hat. Es wird wohl das wiederholte Klopfen an der Zeltwand gewesen sein. Mitten hinein in das friedliche Ambiente eines Sonntagmorgens auf einem verlassenen Campingplatz klang es als würde jemand Einlass begehren. Mein schlaftrunkenes "Herein" bleibt folgenlos. Ich drehe mich nochmal um, will noch eine Runde schlafen. Da klopft es schon wieder. Ich rapple mich auf, will wissen was da los ist. Dann des Rätsels Lösung: Gut ein halbes Dutzend Maikäfer hatte sich die silbrig glänzende Wand meines Minizeltes zum Landeplatz erkoren. Offenbar übte die helle Fläche eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die Brummer aus. Ich hatte schon immer ein gewisses Faible für diese kleinen Monster, hätte sie wohl in früheren Zeiten zu meinen Wappentieren gemacht. Durch Anhauchen verhalf ich ihnen zu einem Neustart. Schwerfällig erhoben sie sich in die Lüfte, der Sonne und dem frischen Laub der umstehenden hohen Eichen entgegen. 

Der Campingplatz in Stams war eigentlich noch nicht in Betrieb. Im Sanitärbereich gab es deshalb nur kaltes Wasser, also nichts für Warmduscher. Ansonsten genoss ich die friedliche Stimmung des verwaisten Platzes bei einem ausgiebigen Frühstück. Das bereits aufgestellte Biergartenmobiliar kam mir dabei sehr zustatten. Ein außergewöhnlicher Luxus für einen radelnden Rucksacktouristen! Und das alles umsonst! Ein Preis/Leistungs-Verhältnis das nicht zu unterbieten ist. 

Camping Stams Exklusivfrühstück auf verwaistem Campingplatz

Inntal 1 Der Blick ins Inntal, Richtung Telfs, Hohe Munde? 

Inntal 2 

Auf der B171 und einigen parallel dazu verlaufenden Nebenstraßen fuhr ich über Haiming und Zams nach Landeck. War der Verkehr zunächst noch erträglich bis nicht vorhanden, so nahm seine Dichte in der Gegend um Landeck doch erheblich zu. Besser wurde es erst wieder auf der L76, der ich bis Prutz folgte. Hier beschloss ich für heute Schluss zu machen. Der Campingplatz lag am jenseitigen Innufer und war über eine denkmalgeschützte, eiserne Bogenbrücke zu erreichen.

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